Das Urnengrab ist eine individuelle Grabstelle auf dem Friedhof. Es ist in der Regel in Gräberreihen integriert. Der Platz der letzten Ruhestätte im Reihen-Urnengrab kann nicht frei gewählt werden, sondern erfolgt in der Reihenfolge der Bestattungen. Die Grabesruhe kann deutlich kürzer sein als beim Sargerdgrab.

Die wichtigsten Fragen zum Urnengrab

 

Wie gross ist ein Urnengrab?

Die Grösse eines Reihen-Urnengrabes hat normalerweise die Ausmasse von etwa 80–120 x 50–80 cm. Für Urnengräber mit stehenden Grabmalen und liegenden Grabplatten gibt es auf manchen Friedhöfen unterschiedliche Standorte. Die Abmessungen können abhängig von den Platzverhältnissen, der Art des Grabmals sowie auch von Friedhof zu Friedhof deutlich variieren. Das Urnengrab beherbergt die Urne, die aus verschiedenen Materialien bestehen kann, einen Grabstein oder eine Grabplatte sowie die Bepflanzung. Voraussetzung für diese Bestattungsart ist die vorgängige Einäscherung (Feuerbestattung, Kremation) des Leichnams im Krematorium.

Was kostet ein Urnengrab?

Die Gemeinde des letzten Wohnorts des Verstorbenen trägt die Kosten für die Bestattung im Urnenerdgrab. Auf Wunsch kann der Verstorbene in der Regel auch kostenlos an seinem ehemaligen Bürgerort beigesetzt werden. Bei auswärtigen Bestattungen kommt die Wohngemeinde für die Kosten auf, die für die Beisetzung in der eigenen Gemeinde erfolgt wären. Wird der Grabanspruch am Wohnort nicht genutzt, entsteht jedoch kein Anrecht auf eine Gutschrift.
Die Kosten für das Grabmal (Grabsteine, Grabplatten oder Grabkreuze), den Grabschmuck und den Unterhalt des Grabes gehen zu Lasten der Angehörigen. Dies auch bei Urnennischen, die einheitlich gestaltet und beschriftet sind.
Die Kosten variieren in Abhängigkeit von Region, Grabdauer und gewünschtem Unterhalt. Mit dem praktischen ProLuminate Grabkosten-Rechner können die zu erwartenden Unterhaltskosten für Urnengräber während der Dauer der Grabesruhe mit wenigen Klicks grob ermittelt werden.

Wie tief wird die Urne im Urnengrab vergraben?

Im Urnengrab wird die Urne in einer Tiefe von 80 bis 120 cm unter der Oberfläche beigesetzt. Die Urne ist auf jeden Fall so tief eingesetzt, dass niemand befürchten muss, diese durch normale Pflanzarbeiten zu beschädigen.

Wie lange bleibt ein Urnengrab bestehen?

Die Ruhezeit von Urnengräbern ist unterschiedlich geregelt. Auf manchen Friedhöfen beträgt sie nur 10 Jahre, auf anderen dagegen 25 Jahre. Es empfiehlt sich also, sich vor der Wahl der Grabstätte beim zuständigen Bestattungsamt zu informieren.
Für diese Zeitspanne können Sie beim Gärtner Ihres Vertrauens einen Pflegevertrag abschliessen, was besonders empfehlenswert ist, wenn Sie weit von der Grabstelle entfernt wohnen, wenn nur wenige Nachkommen da sind oder Sie sich diese Arbeit grundsätzlich ersparen möchten.

Können in einem Urnenerdgrab mehrere Urnen beigesetzt werden?

Ja, es können in der Regel mehrere Urnen im gleichen Urnengrab beigesetzt werden, wobei im Einzelfall zu klären ist, ob bei nachträglich beigesetzten Urnen die Mindest-Grabesruhe eingehalten werden kann. Zum Teil sind auch Verlängerungen der Grabesruhe möglich. Meist sind diese jedoch eingeschränkt, weil die Gräberreihen nach Abschluss der Grabesruhe normalerwiese zusammen aufgehoben werden. Das Friedhofreglement der Gemeinden gibt im Detail Auskunft über die Möglichkeiten.

Gibt es Alternativen zu einem normalen Urnengrab?

Anstelle von Urnen-Erdgräbern gibt es meist die Möglichkeit, die Urne in einem Kolumbarium beisetzen zu lassen. Es handelt sich dabei um Urnenwände oder Urnennischen mit einzelnen Kammern. Auch Doppelnischen beziehungsweise -Kammern können belegt werden. Bei der Gestaltung der Nischen besteht allerdings kaum Freiraum. Sie sind einheitlich beschriftet und der Platz für Pflanzen und Grabschmuck ist sehr eingeschränkt.

Wie bepflanzt man ein Urnengrab?

Sie können die Grabstelle entweder eigenhändig bepflanzen oder diese Aufgabe einem Friedhofgärtner anvertrauen. Falls Sie das Urnengrab selber bepflanzen möchten: Beachten Sie, dass eine auf Blütenpflanzen aufbauende Bepflanzung saisonal gewechselt werden sollte, da das Grab sonst unvorteilhaft aussieht. Einige Friedhöfe haben eigene Bestimmungen, erkundigen Sie sich vorgängig danach.

Punkto Pflanzenwahl gilt es, vor allem bei der Sommerbepflanzung, die Exposition zur Sonne zu beachten. Sonnige, aber nicht zu heisse Standorte sind am einfachsten zu pflegen. Hier wird sich der Grossteil des erhältlichen Saisonflors gut entwickeln. Liegt das Urnengrab jedoch eher im Schatten, reduziert sich die Auswahl an geeigneten Pflanzen beträchtlich. Zudem gilt es, Schnecken in Schach zu halten. Bei Schattenlieschen ist der Mehltau ein Thema. Herbst-/Winterbepflanzungen sollten grundsätzlich dichter angelegt werden, da die Pflanzen in dieser Zeit kaum wachsen.
Wer sich einen umfassenden Einblick in das Sortiment an Saisonpflanzen verschaffen möchte, dem sei das Buch Topfgarten von JardinSuisse empfohlen.
Für vertiefte Informationen zum Thema klicken Sie bitte hier: Grabbepflanzung und Pflege

Wie erfahre ich, wann ein Urnengrab aufgehoben wird?

Das Bestattungsamt der Gemeinde gibt geplante Grabräumungen in der Regel frühzeitig amtlich bekannt. Sofern Angehörige bekannt sind, werden diese in vielen Gemeinden auch direkt durch das Bestattungsamt benachrichtigt und erhalten eine Frist für die Räumung. Verstreicht diese ungenutzt, kann das Bestattungsamt beziehungsweise die Gemeinde über Grabsteine und Grabschmuck verfügen.

Entstehen durch die Grabräumung eines Urnengrabes erneut Kosten?

Nein, durch die Aufhebung eines Urnengrabes nach Ablauf der Grabesruhe entstehen den Angehörigen keine Kosten, auch wenn die Frist zur Räumung der Grabstelle ungenutzt verstreicht. Die Kosten werden von der ehemaligen Wohngemeinde getragen.